An diesem Wochenende war wieder superschönes Wetter. Der Sommer hat inzwischen wirklich Einzug gehalten.
Zum Baden war es leider nicht heiß genug, aber ich hatte ja schon seit ich hier angekommen bin Lust auf eine Kayaktour.
Bei meinem letzten Besuch auf Långholmen hatte ich den Kayakverleih entdeckt. Natürlich gibt es viele Kayakverleihe in und um Stockholm. Man kann ja auch in die Schären rauspaddeln, geführte Touren machen und so weiter. Aber bei diesem Verleih wusste ich einfach direkt, dass ich hier mein Kayak leihen würde. Es war etwas schade, dass niemand von meinen Freunden aus Deutschland da war mit dem ich die Tour hätte zusammen machen können. Aber zumindest waren auch in Deutschland zwei meiner Freunde heute auf dem Boot unterwegs. Weil ich mir das recht kurzfristig überlegt hatte (wie eigentlich alles hier), gab es nur noch am späten Nachmittag / frühen Abend freie Kayaks. Aber hier ist es ja zum Glück lange hell - bzw. wird ja gar nicht mehr dunkel. Ich verbrachte also den Nachmittag vorher noch auf der Insel mit Spazieren gehen und sonnen. Am Kayakverleih ging alles superproblemlos und schnell. Irgendwie hatte ich vorher kurz Angst, dass mein Englisch nicht reichen würde, um die Mitarbeiter zu verstehen, was natürlich eigentlich Quatsch ist. Ich hatte 8 Jahre Englisch in der Schule, dann eine größere Lücke, in der mein Englisch auch echt abgesunken ist, aber habe dann auf Englisch an meiner Bachelorarbeit gearbeitet mit wissenschaftlichen Versuchen und Veröffentlichungen auf Englisch und lebe seit 2 Monaten in einer englischsprachigen Gastfamilie. Aber ja, manchmal überkommt mich dann trotzdem so eine "Angst". Natürlich habe ich alles prima verstanden und es gab keinerlei Probleme. Irgendwie ging es dann auch direkt los, nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte (Kayak fährt man barfuß) und meine Sachen in einen wasserdichten Sack umgepackt hatte. Noch eine kurze Einführung wie man paddelt, eine Karte in die Hand gedrückt bekommen und schwupps saß ich schon im Kayak. Das letzte Mal Kayak gefahren bin ich vor 2 Jahren und das habe ich als superanstrengend in Erinnerung, obwohl wir sogar zu zweit waren damals.
Aber diesmal ging es echt supereasy. Mir wurde vorgeschlagen, eine 8 zu paddeln. Das sei eine sinnvolle und oft gepaddelte Route. Also einmal um Långholmen herum und einmal um die noch kleinere Nachbarinsel Reimersholme. Das Wetter war toll und es waren noch einige andere unterwegs, mit Kayaks, Motorbooten, Speedbooten. Aber trotzdem war es ruhig genug, dass es nicht stressig war und ich als unerfahrene Anfängerin mich zu jeder Zeit wohl und sicher gefühlt habe. Es war sehr entspannend und einfach schön. Mir machte es unglaublich viel Spaß und ich genoss die Zeit total. Endlich Kayak fahren auf einem See in Schweden, umgeben von toller Natur mit Blick auf die Kulisse Stockholms - könnte das Leben schöner sein?
Als krönenden Abschluss des genehmigte ich mir am Abend Sushi in einem nahegelegenen Restaurant. Und da war wieder kurz die Angst, ich könnte die Leute nicht verstehen. Und es geht um Englisch, wohlgemerkt, nicht um Schwedisch.
Aber auch hier war meine Angst - oh, Wunder - wieder unbegründet. Das Sushi war lecker und ich war einfach glücklich.
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